Worte gegen den Wind ... Die Seite mit kritischer Lyrik und Satire

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Zwei kurze


Sarairgendjewo * 

Funkenflug
am Rand der Stadt
wo ihre Metastasen
nicht mehr
nach grünen Hügeln greifen
wo auf der Weide
vielleicht einst ein Engel
die Schafe küsste
lässt mitten im Winter ein Kind
lässt seinen bunten Drachen
den Kampfjet seiner Sehnsucht steigen
im Kugelfang dort
unten zünden sie Holzstöße an
oder Häuser
um wieder etwas Wärme zu spüren
im Löwenzahngefieder
gehen die Granaten sanft
auf leere Felder nieder
Schlachtfelder und -höfe
vergessener Kriege – Mauern
und Menschenmusik
ritzt aus den Fugen – alles
nichts zu seiner Zeit
nur Staub, Rauch, Brand und Flammen
sieht ein Kind
das Kind
lässt den feurigen Drachen steigen
hoch fliegt er und steigt und flieht
an seiner Schnur:
die kleine Seele
nackt im Wind.


* "Sarairgendjewo" entstand 1993 und erschien erstmals 1996
in der Anthologie "Schlagzeilen" bei der Editon L, Hockenheim. 
Der Titel spielt
– beispielhaft für alle Kriege – auf die dreijährige 
Belagerung von  Sarajewo
im Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995 an. 

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