Worte gegen den Wind ... Die Seite mit kritischer Lyrik und Satire

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Warum "Worte gegen den Wind"

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Wenn der Briefträger dreimal klingelt

Wer ist denn Sarrazin?

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 1)

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 2)

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 3)

Wiedervereinigung nachgeholt

Windstiller Morgen am Ufer der Weichsel

Wortergreifung

Zorniges Poem

Zwei 11. September

Zwei kurze


Siegfried Schüller

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 1)

Der Weltuntergang war vorhergesagt - wieder einmal. Der Termin stand jedenfalls fest. Diesmal nach dem Tolpaken-Kalender.

Zugegeben, das war nicht neu und beim letzten Anlauf hatte es zum x-ten Mal wieder nicht geklappt mit dem Untergang. Aber diesmal war es anders. Sogar ernstzunehmende Wissenschaftler hatten zugeben müssen, dass die Möglichkeit, dass das Ereignis diesmal tatsächlich eintritt, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht völlig auszuschließen sei.

Bei vielen Erdbewohnern war daraufhin Panik ausgebrochen. Etliche verkauften ihr ganzes Hab und Gut, ihre Häuser oder Eigentumswohnungen und ihre Aktien. Sie verprassten ihr Vermögen, indem sie es für oberflächliche Vergnügungen ausgaben oder sie gingen auf Weltreise um die letzte Gelegenheit zu nützen die Erde ringsum kennenzulernen, ehe sie unterging. Andere bauten ihre Keller zu Bunkern aus und legten Vorräte für Monate an. Es gab sogar Optimisten, die ihr Testament verfassten. In der Hoffnung, dass nach dem Untergang der Welt nicht nur etwas zum Vererben, sondern auch noch Erben da sein würden.

 

Nicht so die Drögelmanns. Aber nicht etwa, weil sie nichts hatten, was sie hätten vererben oder verscherbeln können, sie waren nur zu beschäftigt damit, das Heute zu bewältigen, als dass sie sich Gedanken machten über das, was vielleicht übermorgen kommen könnte. Und außerdem: Wenn sie alles verkauften, was bliebe ihnen dann, wenn der Weltuntergang doch nicht stattfand oder sie ihn wider Erwarten überlebten?

 

Die Tage zuvor hatte es ausgiebig geschneit und alles war mit einer dicken, weißen Schicht bedeckt gewesen. Dann hatte es drei Tage lang geregnet und von der weißen Pracht war außer Matsch nur noch ein kleiner Flecken übrig geblieben. Dort, wo Herr Drögelmann mit seinem Schneeschieber die Schneemassen vom Gehweg auf die Rasenfläche geschaufelt hatte.

Dieser restliche weiße Fleck im Garten hatte seltsame Umrisse. Er erinnerte irgendwie an ein Schriftzeichen einer fremden, längst untergegangenen Kultur. Drögelmann machte mit seiner Digitalkamera ein Foto davon.

Zehn Tage nach dem vorhergesagten Termin, als kaum noch jemand an einen Weltuntergang glaubte, ging es los.

 

Am helllichten Tag verdunkelte sich der Himmel. Drögelmanns zogen sich warm an und traten hinaus auf ihre Terrasse. Über ihren Köpfen zog eine düstere Wolkendecke auf und darunter hingen wie riesige Eiterbatzen gelbliche Wolken.

Beeindruckend dreidimensional sahen sie aus und schienen wie zum Greifen nah, doch ahnte man, dass sie nichts Gutes versprachen.

Blitze zuckten herab in der Ferne, die Wolkenwand rückte näher. Die wenigen Vögel stellten ihr Zwitschern ein, der Wind ließ nach, mit ihm der ferne Autolärm, und auch alle anderen Geräusche verstummten. Als hielte die ganze Welt den Atem an und wartete auf das, was kommen sollte.

...

 


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