Worte gegen den Wind ... Die Seite mit kritischer Lyrik und Satire

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Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 1)

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 2)

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Wiedervereinigung nachgeholt

Windstiller Morgen am Ufer der Weichsel

Wortergreifung

Zorniges Poem

Zwei 11. September

Zwei kurze


Siegfried Schüller

Wie Drögelmanns den Weltuntergang überlebten (Teil 3)

...

Drögelmanns hatten überlebt. Ihr Haus stand noch, auch die Bäume in ihrem Garten, und aus dem Schornstein des Nachbarhauses quollen die grauen Wölkchen ihres Holzofens. Sogar Drögelmanns Katze ließ sich wieder blicken, wagte sich unter der Treppe hervor, wo sie sich die ganze Zeit verkrochen hatte, und huschte geduckt wie beim Anschleichen durch die offene Terrassentür ins Haus.

Herr Drögelmann war der erste, der etwas sagte: "Da haben wir noch einmal Schwein gehabt." Sie schauten nach oben, als würden sie ein Dankgebet zum Himmel sprechen. Direkt über ihren Köpfen klaffte ein Loch in der Wolkendecke.

Und erneut taten sich die Pforten der Hölle auf, und was jetzt über sie hereinbrach und auf sie herniederprasselte, war das Schlimmste, das sie je erlebt hatten - kaum zu beschreiben mit Worten und schrecklicher als alles, was zuvor geschehen war.

 

Außer ein paar Präsidenten samt Anhang und anderen besonders wichtigen Persönlichkeiten, die eigene Bunker besaßen, hatten auch eingegrabene Militärs sowie einige Wissenschaftler, die in unterirdischen Forschungsstätten arbeiteten, die Apokalypse überlebt.

Als Militärs und Wissenschaftler sich nach einer Weile wieder ans Tageslicht wagten, fingen sie an nach weiteren Überlebenden zu suchen. Irgendwann stießen sie dabei auf das zwar unansehnliche, aber wie durch ein Wunder fast unbeschädigte Anwesen der Drögelmanns. Neugierig wie sie sind, wollten die Wissenschaftler herausfinden, warum ausgerechnet Drögelmanns und ihre Nachbarn als einzige Normalsterbliche den Weltuntergang überlebt hatten.

Drögelmanns hatten auch keine Erklärung dafür. Herr Drögelmann zeigte den Forschern aber das Foto von dem seltsamen Schneefleck, der vor der Katastrophe in seinem Garten erschienen war. Er hatte das Bild rechtzeitig ausgedruckt, ehe der apokalyptische Blitzschlag alle Dateien auf seiner Kamera und seinem Computer gelöscht hatte.

Es dauerte lange, bis die Wissenschaftler etwas herausgefunden hatten, denn auch die meisten Archive und Originalunterlagen waren im Zuge des Weltuntergangs zerstört worden. Schließlich aber kamen sie zu dem Schluss, dass es offenbar genau dieses geheimnisvolle Schneezeichen war, das die Drögelmanns und ihre Nachbarn vor dem Schlimmsten bewahrt hatte.

Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um ein altes Schriftzeichen der Tolpaken und zwar um das Symbol für etwas, das es in jeder Zivilisation gibt, etwas, das niemand gerne oder gar mutwillig zerstört.

 

Das Ding, beziehungsweise der Ort, für den das besagte Tolpaken-Zeichen steht, wird auch hierzulande gern mit Symbolen markiert. Und auf der ganzen Welt und in fast jedem Kulturkreis ist bekannt, was sich hinter den Großbuchstaben W und C oder den Ziffern 00 verbirgt. Selbst Kinder wissen das, und auch die Götter der Tolpaken hatten ihr Zeichen offenbar erkannt und das damit markierte Örtchen darum verschont - zumindest vor der Zerstörung durch den Weltuntergang.

 


Hier gibt's die ganze Geschichte als PDF 
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